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«Für KMU sind attraktive Berufe wichtig»

Die Schweizerische Gewerbezeitung hat in ihrer deutschsprachigen Ausgabe vom Februar 2021 über die Berufsreformen im Detailhandel und in der kaufmännischen Grundbildung informiert.

Ein Kernanliegen der Bildungsreformen in beiden Berufsfeldern ist die konsequente Orientierung an Handlungskompetenzen. Sie gilt für alle Lernorte – den Lehrbetrieb, die Berufsfachschule und die überbetrieblichen Kurse. Die Handlungskompetenzorientierung soll verhindern, dass Lernende träges Wissen erwerben – also Wissen, welches sie im Berufsalltag nicht anwenden können. Das macht die Grundbildungen im Detailhandel und im kaufmännischen Sektor attraktiver für Lernende und Lehrbetriebe.

Wie wichtig das ist, betont Michel Fischer, Geschäftsführer Organisation kaufmännische Grundbildung Treuhand/Immobilien (OKGT): «Wir haben mit ‹Kaufleute 2022› die Möglichkeit, die kaufmännische Grundbildung so zu gestalten, dass sie einerseits den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts gerecht wird, andererseits spannend und herausfordernd für die Lernenden bleibt. Gelingt uns das, wird es für die Betriebe auch in Zukunft attraktiv sein, Lernende auszubilden und für den eigenen Branchennachwuchs zu sorgen.» Daniela Schneeberger, FDP-Nationalrätin (BL), Präsidentin Treuhand Suisse sowie Vizepräsidentin des Schweizerischen Gewerbeverbands, doppelt nach: «Mit ‹Kaufleute 2022› haben wir die Chance, die kaufmännische Berufslehre noch mehr an der Berufspraxis auszurichten und unsere künftigen Fachkräfte auf die zunehmend digitale Arbeitswelt vorzubereiten.»

Kurzinterview mit Christine Davatz

In einem Begleitinterview zum Haupttext äussert sich auch Christine Davatz zu den Reformen. Sie ist Vizedirektorin des Schweizerischen Gewerbeverbands und für Bildungsfragen zuständig.

Die Berufe des Detailhandels und des kaufmännischen Sektors reformieren sich. Eine Notwendigkeit des Arbeitsmarkts?
Absolut. Digitalisierung, Globalisierung und andere Megatrends verändern die Arbeitswelt nachhaltig. Und das Tempo des Wandels nimmt zu. Wir müssen junge Berufsleute darauf vorbereiten, mit Veränderungen umzugehen. Dies ist ein wichtiges Ziel der Reformen.

Was bringt die Reform der Wirtschaft?
Die Betriebe sind auf qualifizierte Berufsleute angewiesen. Dafür braucht es Berufe, welche die aktuellen Entwicklungen der Arbeitswelt abbilden und die künftigen antizipieren. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind attraktive Berufe wichtig, um den Jugendlichen Perspektiven anzubieten.

Was braucht es, damit die Einführung der Reformen gelingt?
Als Vertreterin der Wirtschaft erwarte ich, dass die seit 2018 laufenden Projekte zeitnah umgesetzt werden und auf die Anliegen der Lehrbetriebe Rücksicht genommen wird. Dies gilt insbesondere für die Umsetzungsinstrumente. Sie müssen praxisnah sein. Zudem erwarte ich eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Bund und Kantonen. Mit dem Nationale Koordinationsgremium, das die Umsetzung der Reformen begleitet, wurde dafür die Voraussetzung geschaffen.

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